Stark durch Rückschläge - Wie Kinder Resilienz und Selbstrelfexion lernen
- Mein kluger Kopf
- 16. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Apr.
Manchmal läuft’s einfach nicht rund. Der Turm aus Bauklötzen stürzt ein, das Fahrradfahren klappt nicht auf Anhieb, oder das heiß ersehnte Eis fällt direkt nach dem ersten Schlecken auf den Boden. Für uns Erwachsene oft nur eine Kleinigkeit – für Kinder kann es eine echte Katastrophe sein. Doch genau in solchen Momenten lernen sie fürs Leben. Sie erfahren, wie man mit Rückschlägen umgeht, sich nicht entmutigen lässt und weiter macht. Kurz gesagt: Sie entwickeln Resilienz.

Was ist Resilienz und warum ist sie so wichtig?
Resilienz bedeutet, auch nach Niederlagen wieder aufzustehen und weiterzumachen. Psychologen nennen es die "seelische Widerstandskraft". Sie hilft Kindern (und natürlich auch uns Erwachsenen), Herausforderungen zu meistern und gestärkt aus schwierigen Situationen hervorzugehen.
Der bekannte Entwicklungspsychologe Albert Bandura prägte den Begriff der „Selbstwirksamkeit“. Er fand heraus: Kinder, die erleben, dass sie durch ihr eigenes Tun etwas bewirken können, gehen mutiger mit Herausforderungen um. Sie wissen: „Ich kann das schaffen, auch wenn es nicht sofort klappt.“ Genau das ist ein zentraler Baustein der Resilienz.
Resilienz und Selbstreflexion - Warum beides zusammengehört
Ein starkes Kind ist nicht nur widerstandsfähig, sondern auch in der Lage, sich selbst zu hinterfragen und aus Erfahrungen zu lernen. Selbstreflexion hilft dabei, Rückschläge nicht nur zu „überleben“, sondern sie wirklich zu verarbeiten.
Nach einem gescheiterten Versuch ist es wertvoll, Kinder dabei zu begleiten, sich selbst Fragen zu stellen:
Warum hat das heute nicht geklappt?
Was kann ich nächstes Mal anders machen?
Gab es schon mal eine Situation, in der ich etwas Neues probiert und dann doch geschafft habe?
Diese Art des Nachdenkens hilft Kindern, aus Frustration einen Lernprozess zu machen – anstatt nur entmutigt zu sein. Resilienz und Selbstreflexion gehen Hand in Hand: Wer reflektiert, kann aus Niederlagen gezielt lernen und wird mit der Zeit selbstbewusster im Umgang mit Herausforderungen.
Rückschläge gehören zum Leben - aber wie lernen Kinder, damit umzugehen?
Kinder erleben ständig kleine und große Misserfolge. Ein missglücktes Puzzle, ein Streit mit der besten Freundin oder eine schlechte Note – das alles kann frustrierend sein. Doch die Art und Weise, wie wir als Eltern darauf reagieren, hat großen Einfluss darauf, wie unsere Kinder mit solchen Situationen umgehen.
Gerade in unserer heutigen Welt, in der vieles schnelllebig ist und Kinder oft wenig Raum haben, um Misserfolge selbstständig zu bewältigen, ist es umso wichtiger, sie in ihrer Resilienz zu stärken. Aber wie geht das konkret im Alltag?
Gefühle ernst nehmen, statt kleinreden
„Ach, das ist doch nicht so schlimm!“ – Diese gut gemeinte Floskel kennen wir alle. Aber für dein Kind ist es vielleicht doch schlimm. Statt das Gefühl herunterzuspielen, hilft es, das Kind zu begleiten: „Ich sehe, dass dich das gerade traurig macht. Das verstehe ich.“ Allein das Gefühl, verstanden zu werden, kann helfen, sich schneller wieder zu fangen.
Den Blick auf Lösungen lenken
Nach der ersten Frustration kann man mit dem Kind überlegen: „Was können wir tun, damit es beim nächsten Mal besser klappt?“ Vielleicht hilft ein neuer Ansatz, ein wenig Übung oder einfach eine Pause. Dadurch lernt dein Kind, aktiv mit Problemen umzugehen, statt sich hilflos zu fühlen.
Eigene Erfahrungen teilen
Kinder lieben Geschichten – auch die von ihren Eltern. Erzähl deinem Kind von einer Situation, in der du einen Fehler gemacht hast oder gescheitert bist. Und vor allem: Wie du danach weitergemacht hast. Das zeigt, dass Rückschläge normal sind und jeder daran wachsen kann.
Aushalten und Raum geben - auch wenn es schwerfällt
Es ist für uns Eltern oft nicht leicht, unser Kind traurig oder frustriert zu sehen. Unser erster Impuls ist, es sofort zu trösten, abzulenken oder eine Lösung anzubieten. Doch genau hier liegt eine wichtige Lektion: Kinder brauchen Zeit und Raum, selbst zu agieren.
Wenn wir zu schnell eingreifen oder Probleme für sie lösen, nehmen wir ihnen die Chance, ihre eigene Stärke zu entdecken. Stattdessen können wir ihnen liebevoll beistehen und signalisieren: „Ich bin da, aber du schaffst das selbst.“ Dieses Aushalten von Emotionen kann schwer sein – doch es hilft Kindern enorm, ihre eigene Resilienz zu entwickeln.
Resilienz braucht Zeit - aber jede Erfahrung zählt
Kinder müssen nicht sofort jedes Problem selbst lösen können. Sie brauchen Zeit, viele kleine Erfolgserlebnisse und Menschen, die sie ermutigen. Wenn wir ihnen die richtigen Werkzeuge an die Hand geben, lernen sie Schritt für Schritt, mit Herausforderungen umzugehen – und wachsen dabei über sich hinaus.
Also, keine Angst vor Rückschlägen! Sie sind wertvolle Lektionen fürs Leben. Und wer weiß – vielleicht lernen wir als Eltern ja auch noch etwas dazu. 😉
Dein Team von

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